Ausnahmezustand und Erlebnis Hockenheimring

Was tun Eltern nicht alles für die lieben Kinder – sie fahren auch mal eben insgesamt 760 km das Kind zum Mamut-Event: Böhse Onkelz am Hockenheimring. Die Karten, die es vor ein paar Monaten gab, waren so rasend schnell weg, da haben viele Fans leider kein Glück gehabt. Unser Sohn hat über eine Freundin eine Karte bekommen und wollte auch eigentlich mit dem Zug hinfahren, auch wenn es 4 Stunden mit ICE und 6,5 Stunden mit den Regionalzügen gebraucht hätte.
Da nachts aber kein Zug mehr zurück gefahren wäre, wollte er dann bei eben dieser Freundin übernachten, die mit dem Auto aus Rheinland-Pfalz nach Hockenheim gekommen wäre. Sehr kurzfristig konnte sie dann leider nicht und so musste eine andere Lösung her. Denn nachts los und über 8 Stunden mit dem Zug unterwegs sein, dazu teilweise 1-2 Stunden auf irgendeinem Bahnhof auf einen Anschlußzug warten oder bis gegen 6 Uhr morgens in Hockeheim an Bahnhof zu stehen und dann zurück war auch nicht die ideale Lösung. Ein Freund aus Düsseldorf war auch dabei, der auch mit einem Kollegen per Auto hingefahren ist, so waren sie auf jeden Fall zu Zweit dort, was mich als Mutter schon mal beruhigt hatte.

Die spontane Idee: auf nach Hockenheim

Wir haben dann kurzentschlossen überlegt, dass wir ihn darunter fahren, uns für eine Nacht ein Zimmer in der Nähe nehmen und am nächsten Tag in Ruhe nach Hause fahren. Das die Entscheidung gut war, hat sich dann im Laufe des Tages herausgestellt. Ich habe dann mit Hilfe von Janett, die ja viel durch ihren Reiseblog Teilzeitreisender unterwegs ist, ein privates Zimmer über airbnb gebucht, das ca. 50 km von Hockenheim entfernt war. Wir haben dann überlegt, dass wir uns in der Zeit Heidelberg anschauen. Aber es kam alles anders …..

Erlebnis Autobahn

Um kurz nach 10 Uhr am Samstag (21. Juni) sind wir hier los. Das Event war von 17.30 Uhr bis 23.00 Uhr festgesetzt. Also eigentlich genug Zeit, dachten wir …..
Bis Darmstadt sind wir gut durchgekommen, schon auf dem Weg haben wir viele Fans mit Autos und auch Bussen gesehen, auch auf den Rastplätzen waren immer Onkelz-Fans zu finden, alle voller Vorfreude auf das Hammer-Konzert nach 9 Jahren.
Dann auf der A6 in Darmstadt – der erste Stillstand, nichts ging mehr. Da standen wir dann erst mal im Stau. Julian telefonierte immer zwischendurch mit seinem Freund, der schon in Hockenheim in der Nähe des Campingplatzes gewartet hat und nicht auf das Gelände kam, denn Julian hatte sein Ticket, die er auch über die Freundin bekommen hat und sie das zu ihm geschickt hatte. Gut war dann seine Aussage: ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht: wir sparen grad Sprit und es sind noch soundsoviel Kilometer laut Navi. Dann ging es irgendwann weiter, bis hinter Mannheim sind wir gut durchgekommen dann wieder Stillstand und der hatte es in sich, ich schätze 2 Stunden waren es wohl. Inmitten von Fans und ein paar Privatfahrern war nun Geduld angesagt, die mir aber echt schwer gefallen ist, wobei ich sagen muss, es war auf jeden Fall ein Erlebnis. Viele sind aus den Autos ausgestiegen um sich die Beine zu vertreten und das mitten auf der Autobahn, aus fast allen Autos hörten wir die unterschiedlichsten Onkelz-Lieder.
Ich habe es mit der Extraschicht verglichen, eine Stimmung und ein Feeling, die wirklich außergewöhnlich ist, nur eben nicht mit Stau und Stillstand, weil wir da ja mit Bus, Bahn und Shuttelbussen unterwegs sind.
Das es voll wird war klar, aber so voll hätten wir nie gedacht.
Nach Ewigkeiten ging es dann endlich weiter, weil die Polizei dann den Verkehr geregelt hat, einige Zeit vorher sind 6 Mannschaftsbusse an uns vorbei. Für ca. 15 km haben wir über 2 Stunden gebraucht mit über 2 Stunden Verspätung sind wir dann endlich angekommen, haben Julian bei seinem Freund abgeliefert und sind dann zu unserer Übernachtung, wir hatten keine Lust mehr nach Heidelberg.

Endlich angekommen am Hockenheimring

Auf dem Weg haben wir nur Fans gesehen, wahnsinn wieviele unterwegs waren, denn wir sind direkt am Hockenheimring vorbei gefahren, da war es schon so voll.
Insgesamt waren am Samstag und beim ersten Konzert am Freitag jeweils 100.000 Fans dabei, ein unfassbare Zahl, ich habe Bilder gesehen, wahnsinn.
Der Weg vom Campingplatz, da wo wir uns auch wieder nach dem Konzert verabredet haben, war noch 5 km, haben wir aber erst in der Nacht erfahren. So wußten wir dann, dass sie ungefähr noch mal ½ bis ¾ Stunden Weg vor sich hatte, irgendwo abholen wäre gar nicht möglich gewesen, denn das Telefonnetz ist direkt zusammengebrochen.

Wir waren etwa ¼ vor 23 Uhr am verabredeten Punkt und haben von dort aus das Flutlicht, die kleine Feuereinlage gesehen und die Band und Fans singen hören. Und das über 5 km. Wir haben erfahren, dass es immer zu hören ist, vor allem aber bei Autorennen ist es heftig. Konzerte sind ja immer noch gut, wenn man da etwas mitbekommt.
Nach und nach kamen dann die Fans zurück und um 23.45 Uhr auch unser Sohn, geschafft, heiser aber unendlich glücklich, ausgestattet mit T-Shirt, Fanschal und 2 Bechern. Noch schnell bei Burger King rein und dann ging es wieder ab zu unserer Unterkunft.

Auf ins Ruhrgebiet in die Heimat

Wir sind dann heute Morgen um kurz nach 7 Uhr los und haben uns auf den Weg nach Hause gemacht, vorbei am Neckar, durch Heidelberg und hatten es nach 4 Stunden geschafft.

Alles in Allem ist das Konzert super abgelaufen, es gab keine großen Zwischenfälle und auch der Verkehr war dann in der näheren Umgebung von der Polizei geregelt, sowie das Verlassen der Parkmöglichkeiten an der Autobahn.
Es war etwas stressig, vor allem die Zeit im Stau aber irgendwie war es auch ein Erlebnis. Wir sind froh, dass wir nicht nachts zurück gefahren sind, denn sicherlich sind gut 1/3 der Autos wieder noch direkt danach nach Hause gefahren und wir hätten garantiert wieder Stau gehabt. So sind wir in aller Ruhe und ohne Stau heute nach Hause gekommen.

Hier habe ich mal ein paar Bilder vom Hockenheimring, am Neckar entlang, aus Heidelberg, der Skyline Frankfurt und vom Frankfurter Flughafen. Alleine das alles zu sehen war es schon wert, eine schöne Gegen und auf den Bergen/Felsen waren viele Burgen und Ruinen zu entdecken. Aber ganz ehrlich, ich liebe mein Heimat das Ruhrgebiet mit seiner Industriekultur und vor allem weil hier alles flach ist.

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