Extraschicht – Nacht der Industriekultur am 30. Juni 2018

Am 30. Juni gab es die bereits 18. Extraschicht – Nacht der Industriekultur – im Ruhrpott. Dieses Jahr waren 50 außergewöhnliche Spielorte in 22 Städten dabei. Außerdem gab es letztmalig Grubenfahrten, denn 2018 schließt die letzte Zeche (Bottrop Haniel), somit ist dieses Jahr auch das Ende des deutschen Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet.

Zu diesem Thema gab es auch an mehreren Standorten Ausstellungen, Führungen, Kunstaktionen und Gespräche mit ehemaligen Bergleuten. Es wurde aber nicht nur das Thema Bergbau gezeigt, auch die Gegenwart und Zukunft der Metropole Ruhr waren ein Thema.

Es gab an vielen Spielorten ein Programm was mir gefallen hätte, aber wie immer man muss sich entscheiden und festlegen.

Ich habe zwei Tickets auf Facebook bei der RAG Montan Immobilien gewonnen und so waren dieses Jahr mein Mann und ich alleine unterwegs, meine Freundin und Family sind ausgefallen wegen Fußball WM. Eigentlich ist mein Mann kein Fan der Extraschicht, umso schöner fand ich es, dass er mitgekommen ist.

Einzige Voraussetzung: wir fahren mit dem Auto und nicht mit den Bus, Bahn und Shuttle. Ich muss sagen, es war wesentlich angenehmer als in den überfüllten und stickigen Bussen, denn es war an dem Tag auch ziemlich warm. Und natürlich waren wir viel schneller am Ort, auch wenn wir etwas laufen mussten. Ich würde wohl gerne wieder mit dem Auto fahren oder es in der Nähe stehen lassen und dann ein kleines Stück per Shuttle fahren.

Uns hat es nach Dortmund zur Zeche Zollern gezogen und danach wollten wir noch nach Dorsten zur Stifts-Quelle.

Zeche Zollern Dortmund

An der Zeche Zollern bin ich bisher noch nicht gewesen und so fand ich es spannend das gleich mit dem Programm an der Extraschicht zu verbinden.

Ich war absolut beeindruckt, nicht umsonst hat die Zeche den Beinamen „Schloss der Arbeit“. Auf dem ganzen Gelände machen die Backsteingebäude nicht wirklich den Eindruck einer Zeche, wenn da nicht der Förderturm und die Maschinen wären. An mehreren Stellen sind Ausstellungen, die wir uns aber nicht alle angeschaut haben, weil es doch recht voll war, aber in der Maschinenhalle waren wir, die ist auch in dem größten Gebäude.

Über das Gelände ist auch eine alte Dampflok gefahren, für eine Fahrt konnte ich meinen Mann aber leider nicht begeistern.

Wie es bei vielen Zechen noch so ist, sind bis kurz vor dem Tor noch die alten Häuser zu sehen, man erkannte gleich wo die Steiger und wo die Bergmänner gewohnt haben. Mir haben sie echt gut gefallen.

Zollern hatte eine Irisch-Schottische Nacht mit Folkmusik von Five Alive`O und Black Sheeep, sowie der Dudelsackband 1st Sauerland Pipes and Drums. Außerdem Highland Games zum Mitmachen und eine Kobold-Feuershow bzw. Kobold-Walk auf dem Gelände.

In einem Gebäude war ein Irish Pub aufgebaut, bei dem es eine Whiskyverkostung und Guinness gab. Hier war es aber immer sehr voll, allerdings lief hier tolle irische Musik.

Ich fand natürlich die Dudelsackband klasse, ich mag total gerne irische und schottische Musik und somit natürlich auch die Dudelsackspieler. Schade, dass nicht mehr Mitglieder dabei waren, aber es war trotzdem super.

Gefallen hat mit auch die Wiese in der Mitte zwischen großen Bäumen, wo einige Bänke und Tische standen, viele saßen auch einfach auf dem Rasen.

Ein bisschen mehr wäre perfekt gewesen:
Apropos Musik, die habe ich auf dem Gelände etwas vermisst. Wir hätte es schön gefunden, wenn überall Musik zu hören gewesen wäre, z.B. das die Bands abwechselnd draußen spielen, oder auch gerne Lautsprecher verteilt. Einfach ein bisschen mehr bisschen mehr Schottland und Irland halt.

Auch das Gelände wo die Highland Games stattgefunden haben, hätte etwas mehr zeigen können, mein Mann meinte sofort so alte Zelte wären da passend gewesen.

Schade war auch, dass es jeweils nur einen Stand mit Bratwurst, Gulaschkanone und puh ich weiß nicht mehr den anderen Stand gab. Ebenfalls nur einen Bierwagen, wo es auch Cola und Co. gab. Die armen Leutz darin waren ziemlich überfordert und die Schlange wurde nie weniger. Dabei ist das Gelände so groß und die riesige Fläche vor der Maschinenhalle war frei, da hätte man gut noch einige Stände und ein- bis zwei weitere Bierwagen unterbringen können. Gut, ok das ist natürlich mit Kosten verbunden, aber bei so vielen Leuten wäre es schöner gewesen, das etwas auszuweiten.

Stifts-Quelle Dorsten

Nach etwa 3,5 Stunden haben wir uns auf den Weg nach Dorsten zur Stifts-Quelle gemacht, mit einem kurzen Abstecher nach Hause, lag auf dem Weg.

Mein Mann fährt Kohlensäure für Linde bei einer Spedition und da interessiert ihn natürlich sehr, einmal zu sehen wir bei Stifs-Quelle die laufende Produktion läuft. Mich natürlich auch, ich finde Werksführungen immer spannend.

Die Stifts-Quelle ist recht nah an Marl, wußten wir gar nicht und waren überrascht.

Ja, überrascht … man war das voll, die Schlange war ziemlich lang und ich schätze so 1 – 1,5 Stunden Wartezeit. Wir haben dann noch Zwei gefragt, die an uns vorbei gelaufen sind wie lange sie gewartet haben und wie lange die Werksführung ist. Mit meiner Einschätzung der Wartezeit lag ich ganz gut und man konnte alleine durch die Produktion laufe, es standen aber auch Mitarbeiter dort, etwa 10 – 15 Minuten.

Wir haben dann beschlossen zu verzichten, so lange anstehen hatten wir beiden dann doch keine Lust.

Eigentlich hätte ich gerne noch die Curry-Saucen und die Grillwurst probiert, die der Dorstener Sternkoch Björn Freitag dort gegrillt hat, aber mein Mann wollte dann nicht. Schade, ich hätte ihn gerne mal live gesehen.

Ich ärgere mich, dass ich dann keine Fotos mehr gemacht habe von den Lichtinstallationen, die sahen echt gut aus. Aber ok, vielleicht ist die Stifts-Quelle ja im nächsten Jahr noch einmal dabei und dann wir es vielleicht nicht so voll bzw. es kann etwas anders organisiert werden.

Uns hat das Programm von Zollern gut gefallen, auch wenn wir ein bisschen mehr Liebe zum Detail und eben mehr Möglichkeiten für Getränke und Essen vermisst haben.

Ich werde auf jeden Fall noch einmal die Zeche Zollern genauer erkunden mir auch die einzelnen Ausstellungen anschauen.

Die nächste Extraschicht ist am 29. Juni 2019!

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